Uuuh, der Wecker klingelt 6.00 Uhr... gar nicht mehr meine Zeit, ich muss zur Physiotherapie. Auf dem Heimweg lugt gerade die Sonne über den Wald - himmlisch, über den Wiesen wabern Nebel... ich liebe diese goldene Stunde. Eigentlich habe ich jetzt Hunger, aber wenn ich dem nachgebe, ist der Zauber da draußen vorbei... also ab in die Laufklamotten, Stöcke geschnappt und los.
Es ist noch so still, man trifft keine Menschenseele, nicht mal ein Hund bellt irgendwo im Dorf. Nur die Vögel... die machen Morgenkonzert. Ein paar hundert Meter durch's Dorf, dann bin ich in den Wiesen, den Nebel ahnt man nur noch, die Sonne hat ihn aufgefressen... es ist die Zeit der langen Schatten.
Ich arbeite an meiner Technik... also die Hände kennen ihren Job schon gut... auf... zu... auf... zu. Jetzt fange ich an, mich tatsächlich mit Armkraft auf den Stöcken nach vorn zu schieben und gleichzeitig mit der Fußspitze abzudrücken, das vergesse ich manchmal noch und verfalle in einen Spazierschritt... aber ich arbeite dran... Heute merke ich, hey das geht viel besser und in der Tat, mein Tempo erhöht sich dadurch ohne dass ich das Gefühl habe, ich würde mich beeilen.
Nun bin ich am See angekommen, er liegt da vor mir wie ein Spiegel, und ich denke mal wieder 'was hab ich Glück, hier leben zu dürfen, umgeben von Natur pur' . Ich bin seit 25 Jahren Wahl-Mecklenburger und habe es noch nie bereut. Mein Weg führt mich um den See, vorbei an grasenden Kühen... ja, dadurch sind viele Wege jetzt gesperrt, die man früher joggen konnte, und manchmal steht man plötzlich vor einem Weidezaun, der gestern noch nicht da war und muss umkehren... aber ich mag sie trotzdem, die Muhs. Der Heimweg gestaltet sich dann eher unspektakulär, die Straße ist nach wie vor wie leergefegt. Jetzt hab ich aber wirklich Riesenhunger... ab unter die Dusche und dann gibt's Sportlerfrühstück.
Bis zum nächsten Mal
Eure Chrissi
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